Freitag, 18. Mai 2007

7
Und plötzlich war alles anders. Ich war nicht mehr glücklich, ich war nicht mehr froh tot zu sein. Wenn Daina schlief huschte ich durch die Stadt, durch die Zimmer, ich sah in unzufriedene Gesichter und es freute mich, denn es bestätigte mich in meiner Entscheidung. Das Leben war es nicht wert gelebt zu werden, der Tod war eine Befreiung, die Welt war ein Ort der Verzweiflung und des Leids geworden, das Paradies war weit entfernt.
Doch eines Abends änderte sich mein Schicksal. Es war der Abend an dem ich in ein neues Gesicht blickte. Als ich in seine Augen sah, war mir, als würde ich zu Eis erstarren. Sein Blick durchbohrte mich wie ein Schwert, mein ganzes Wesen zitterte, es schmerzte mich so sehr und doch konnte ich mich nicht abwenden. Der Schmerz beherrschte mich, er quälte mich, er stillte ein unbekanntes Verlangen, welches tief in mir verborgen lag. Ich wollte schreien doch ich konnte nicht. Ich wollte fliehen doch er hielt mich fest. Wohin ich auch blickte, ich sah nichts mehr außer ihn, wie er da saß, so verloren wie all die anderen auf diesem Planeten, wie er sich quälte in seinem Leben und wie er unermüdlich nach dem Glück suchte, das angeblich auf jeden wartet.
Als er eingeschlafen war zog mich etwas von ihm weg. Ich versuchte mich an ihn zu klammern, suchte nach diesem süßen Schmerz, doch er war verschwunden und schließlich ließ ich zu, dass diese Kraft mich mit sich nahm.

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