Freitag, 18. Mai 2007

8
Ich öffnete meine Augen und sah nichts. Eine tiefe schwarze Leere umgab mich, sie zog mich an und umhüllte mich wie warmes Wasser. Ich kannte dieses Gefühl, einst war ich in eine rote Leere gesunken.
Ohne zu wissen warum, fing ich an zu laufen. Es gab einen Punkt in diesem großen schwarzen Etwas, der mich unweigerlich anzog. Erst als ich näher kam, erkannte ich ihn. Es war eine andere Seele, die mich zu sich gerufen hatte. Eine mächtige Seele, sie musste schon lang auf dieser Erde wandeln. Als ich ihm gegenüber stand fürchtete ich mich, ich fürchtete, dass diese Seele mir meine geliebte Freiheit rauben könnte. Ich spürte wie seine Macht auf mich wirkte, sie war unbeschreiblich, bedrohlich und doch beruhigte sie mich auf eine Art, die mich schaudern ließ.
Es lag etwas so Vertrautes in seinem Blick, dass ich kaum zu atmen wagte.
Ich wusste nicht warum er mich gerufen hatte, doch ich konnte spüren, dass er seine Kinder nur selten zu sich ruft. Er sah mich an, sein Blick durchbohrte mich, las meine Gedanken, meine Seele war sein. Ich spürte eine Welle der Zufriedenheit, es schien mir, als hätte er gefunden wonach er gesucht hatte.

Ich wollte mich ihm zu Füßen werfen, doch es erfasste mich eine unsichtbare Hand, sie zog mich unweigerlich weg von diesem Ort. Ich wollte schreien doch ich konnte nicht, ich wollte zurück zu diesem Wesen, das mich zu seiner Untertanin gemacht hatte. Doch es war zu spät, ich war wieder auf der Erde. Als ich die Augen öffnete, blickte ich in die Augen des Mannes, von dem ich zuvor weggeholt worden war. Er saß aufrecht in seinem Bett, blickte verwirrt um sich, als wäre er gerade aus einem Alptraum aufgeschreckt. Ich blieb bei ihm während er wieder einschlief, denn ich wusste, dass ER es mir so befohlen hatte.

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