Donnerstag, 2. August 2007

22
Die Nacht war lang. Daniel langweilte sich. Wenn man über genügend Zeit verfügt um soviel fernzusehen wie man will, dann kann es einem schnell langweilig werden, das hatte er schon herausgefunden. Er nahm die Fernbedienung und schaltete den Fernseher aus. Es war stickig geworden. Er öffnete die Balkontür und trat hinaus ins Dunkel der Nacht und atmete tief ein. Vor ihm erstreckte sich das bunte Lichtermeer der Stadt.

Mittwoch, 1. August 2007

21
Daniel hatte Gefallen daran gefunden mit Joachim um die Häuser zu ziehen, sich abends in irgendwelchen Bars zu betrinken. Wenn sein Freund arbeiten musste langweilte er sich und verschwendete seine Zeit vor dem Fernseher.
Obwohl er nun wusste, dass er sein Leben ändern sollte, hatte er nicht die geringste Ahnung wie.
Eines Abends saß Daniel am Balkon seines neuen Zuhauses und betrachtete die Lichter der Stadt. Er fühlte sich schrecklich klein im Vergleich zu den Hochhäusern und all den Menschen, die zielstrebig die Straßen entlang gingen. Das war es was er wollte, er wollte ein Ziel im Leben haben, ein richtiges, eines, das es wirklich wert war dafür seine Zeit zu verwenden. Während er dachte stieg im Zigarettenrauch in die Nase, es ging leichter Wind. Er spürte die Sucht in sich erwachen, es war eine Stunde her seit er die letzte in seiner Packung geraucht hatte und zu bequem war um eine neue kaufen zu gehen. Der Rauch kam vom Balkon rechts von ihm. Er schielte heimlich hinüber und sah den Umriss einer Frau in der Dunkelheit, die verzweifelt an ihrem Glimmstängel zog, als ob es ihr letzter wäre. Sie blies den Rauch angestrengt in die Nachtluft als wäre er eine schwere, zähe Masse voller Gefühle, die sie aus ihrem Körper verbannen wollte.Daniel nippte an seinem Glas und merkte, dass es leer war. Er stand leise auf um nicht von der Gestalt am Nebenbalkon bemerkt zu werden, schob den im Wind wehenden Vorhang zur Seite und ließ sich mit einem neuen Glas Whiskey vor den Fernseher fallen.